Bundesliga Schulden Tabelle – Welcher Verein hat die höchsten Schulden?

Artikel aktualisiert : 07/05/2025

Sofia Seidel

Sofia Seidel,Produktmanagerin|Artikel aktualisiert : 07/05/2025

Der Fußball ist ein Geschäft geworden – und Vereine sind auch als Unternehmen zu sehen, für die es ums Geld geht. Das ist in der Bundesliga nicht anders als in der Premier League. Im Fußball gibt es für die Klubs zwar viel Geld zu verdienen, doch trotzdem sind viele Vereine verschuldet. Doch wie sieht es rund um eine Bundesliga Schulden Tabelle aus? Wir haben den Check gemacht.

Schulden der Bundesliga Vereine – Wie ist die Lage?

Deutsche Flagge auf einer Wiese mit einem Miniball

Es ist interessant, sich die Schulden der Bundesliga Vereine anzusehen. Der Grund: Tatsächlich gibt es keinen einzigen Klub in der höchsten deutschen Fußballliga, der keine finanziellen Sorgen hat. Das geht aus einer Statistik der Deutschen Fußball Liga (DFL) hervor.

Lediglich 8 deutsche Vereine in der Bundesliga haben kaum Schulden. Bei diesen liegt der Verschuldungsgrad unter 100%, was in der Wirtschaft als nicht bedenklich und sogar vertretbar gilt. Dabei handelt es sich um die TSG Hoffenheim, den SC Freiburg, den FC Bayern München, den FC Augsburg, Holstein Kiel, Bayer Leverkusen, 1. FSV Mainz 05 und Borussia Dortmund.

Wichtig zu erklären ist in diesem Kontext die Bedeutung des Verschuldungsgrads. Je höher dieser ist, desto höher ist auch die Abhängigkeit eines Unternehmens (oder Vereins) von externen Gläubigern. Je mehr Abhängigkeit, desto riskanter ist es für ein Unternehmen (oder einen Verein). Der Verschuldungsgrad ist daher ein wichtiger Gradmesser, der einiges aussagt.

Interessant ist hierbei, dass Holstein Kiel das geringste Fremdkapital aufweist. Es handelt sich um lediglich 5 Millionen Euro. Der FC Bayern München liegt mit einem Fremdkapital von 347 Millionen Euro ganz vorn. Trotz der Verbindlichkeiten des Klubs geht es ihm gut. Die Münchner gelten auch international als enorm gesunder Verein.

Vereine mit den meisten Schulden in Deutschland

Werder Bremen ist momentan der Klub der Bundesliga, der finanziell am schlechtesten dasteht. Der Verein weist ein Fremdkapital von 75 Millionen Euro auf – und ein negatives Eigenkapital. Der Verschuldungsgrad lässt sich daher gar nicht mehr bestimmen. Ein besorgniserregendes Zeichen.

Einen hohen Verschuldungsgrad weisen Union Berlin, der 1. FC Heidenheim, der FC St. Pauli und der VfB Stuttgart auf. Dabei handelt es sich um Klubs mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Vorzeichen. Das höchste Fremdkapital dieser Klubs besitzt der VfB Stuttgart. Es liegt bei 173 Millionen Euro.

Bundesliga Schulden Tabelle auf einen Blick

Mann am Laptop freut sich und hält einen Ball in der Hand

Am Verschuldungsgrad lässt sich besonders gut ablesen, wie hoch die finanziellen Belastungen für die Vereine in der Bundesliga sind.

Warum das so ist, erklären wir Dir im nächsten Kapital. Zuvor haben wir eine Bundesliga Schulden Tabelle für Dich aufbereitet.

Platzierung ℹ️Verein ⚽Verschuldungsgrad 🫰
1.TSG Hoffenheim15%
2.SC Freiburg34%
3.FC Bayern65%
4.FC Augsburg76%
5.Holstein Kiel76%
6.Bayer Leverkusen77%
7.FSV Mainz 0577%
8.Borussia Dortmund81%
9.RB Leipzig243%
10.Borussia Mönchengladbach282%
11.VfL Bochum345%
12.Eintracht Frankfurt524%
13.VfL Wolfsburg560%
14.VfB Stuttgart1472%
15.FC St. Pauli1801%
16.1. FC Heidenheim2240%
17.Union Berlin5289%
18.Werder Bremennegatives Eigenkapital

Was sagt der Verschuldungsgrad aus?

Das Fremdkapital und das Eigenkapital sind beides Werte, die einen Hinweis darauf geben können, wie die finanzielle Situation eines Klubs ist. Über die Verschuldung von Bundesliga Vereinen können beide Werte allerdings recht wenig aussagen.

Mehr Aufschluss gibt der Verschuldungsgrad, der ausgerechnet werden kann, wenn man sowohl das Fremdkapital als auch das Eigenkapital beziffern kann.

Die Rechnung geht wie folgt: Das Fremdkapital muss in Relation zum Eigenkapital gesetzt werden. So erhält man den Verschuldungsgrad. Wenn ein Verhältnis von 2:1 zwischen Fremdkapital und Eigenkapitel erreicht wird, beträgt der Verschuldungsgrad 200%.

Hier ist eine wichtige Grenze erreicht. Ein Richtwert, der nicht überschritten werden sollte, damit das finanzielle Risiko gering bleibt.

Auf den Fußball übertragen ist ein Verschuldungsgrad von 200% der Vereine enorm wichtig. Durch einen derartig nachhaltigen Finanzierungsplan kann ein Agieren im Sinne des Financial Fairplay gewährleistet werden.

Schulden der Bundesligavereine – Ein Blick zurück

Fußballfans zu Hause beim Schauen eines Spiels am TV

Beim Verschuldungsgrad hat in der Bundesliga zuletzt der SC Freiburg immer wieder gut abgeschnitten. Die Breisgauer holten sich 2019, 2020, 2022 und 2023 als am wenigsten verschuldetes Team den Titel in der Bundesliga Schulden Tabelle.

Die Dominanz von Freiburg konnte nur die TSG Hoffenheim durchbrechen, die 2021 den inoffiziellen Titel holte. Die Hoffenheimer könnten wieder ganz oben landen. Man sieht, dass diese beiden Teams der Maßstab für andere Bundesliga-Vereine sein können.

RB Leipzig hat den Verschuldungsgrad zuletzt massiv senken können, nachdem 2019 rund 100 Millionen Euro Eigenkapital aus der Red-Bull-Zentrale nach Leipzig floss. Danach nahm der Verschuldungsgrad des Klubs aber wieder leicht zu. Bedenklicher sind die Entwicklungen beim FC St. Pauli und allen voran bei Werder Bremen.

Was tun DFL und DFB gegen verschuldete Bundesliga Klubs?

Ein Mann hält einen Pokal mit einem Ball daneben

DFL und DFB haben ein Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht, welches eine Reaktion auf die zunehmende Verschuldung der Bundesliga Vereine darstellt. Der wichtigste Punkt dabei: Die Regel rund um das Eigenkapital wurde verschärft, was von der 3. Liga bis in die Bundesliga gilt.

Nun gilt: Alle Klubs, die ein negatives Eigenkapital aufweisen, müssen das ändern. Wenn der Wert in einem Jahr nicht um mindestens 5% verbessert wurde, droht eine empfindliche Strafe. Beispielsweise ein Punktabzug.

Eine weitere Maßnahme ist die Absicht von DFL und DFB mehr Transparenz zu schaffen. Die Finanzen müssen zu einem höheren Maß offengelegt werden. Finanztricks im Fußball sollen möglichst verhindert werden.

Auch für Dich als Fußballfan sind nun viele Zahlen öffentlich einsehbar. Das könnte Dir vielleicht sogar als Recherchequelle für Fußball Wetten helfen.

Warum sind viele Bundesliga-Vereine verschuldet?

Im internationalen Vergleich ist in der Bundesliga recht wenig zu holen. Das liegt vor allem an den TV-Deals, die in der Premier League und La Liga deutlich lukrativer sind. Allerdings sind viele Klubs in England und Spanien deutlich höher verschuldet als die deutschen Vereine, obwohl sie dank der Champions League hohe Einnahmen verzeichnen. Vor allem die Klubs in Spanien. Das krasseste Beispiel: der FC Barcelona.

Die Schulden der Bundesliga Vereine sind durch die TV-Einnahmen also nicht vollends zu erklären. An den Fans liegt es auch nicht. In der Bundesliga ist der Zuschauerschnitt hoch, von einer derart treuen und enthusiastischen Fanbase können andere Ligen nur träumen. Zuschauereinnahmen sind den Klubs daher auch sicher.

Auffällig ist, dass die Summen, die für Spieler bezahlt werden, in anderen Ligen deutlich höher sind als in der Bundesliga. Sportlich wurde die Liga in den letzten Jahren vor allem von der Premier League abgehängt. Aber auch das liegt vor allem am Geld – und die Verschuldung hat einen anderen Hauptgrund: Investoren.

International ist es vielen Klubs gelungen, durch den Einstieg eines Investors aus einer Schuldenkrise hinauszukommen (siehe dazu auch MCO Fußball). In Deutschland sind die Regeln dafür streng, weswegen die Klubs wenig attraktiv für Investoren sind. Die meisten Fans in Deutschland sprechen sich gegen einen Fußball mit großen Investoren, die hinter den Vereinen stehen, aus.